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Attentierter Straßenraub im Wald Bei Münzenberg

Juni 1809

Münzenberg
Münzenberg
Teilnehmer:
Münzenberg

Johann Martin Rupprecht
Johann Adam Heusner
Heinrich Festweber
Wilhelm Rhein
Ludwig Funk
Conrad Anschuh
Peter Görzel
Justus Holzapfel
Johann Georg Gottschalk vulgo Schwarzer Jung
Heinrich Vogt
Johann Friedrich Koch
Martin Knaus
Johann Adam Weis

Nachdem Rupprecht seine jetzige Beischläferin [Gretchen], wie früher schon erzählt worden, zu sich genommen und seine Frau und ihre Mutter durch Schläge vortgetrieben hatte, lagerte er sich in den Wald bei Münzenberg. Hier kamen der Krumme Hannjost, der Heiden-Peter, Schoden-Henrich und Martin Knaus, vulgo Mühlenmacher oder Müller zu ihnen. Die Gesellschaft war uhngefähr drei Tage beisammen im Wald gelewgen, als einer – nach Hannjosts Angabe, Martin Knaus – den Vorschlag zu einem Diebstahl in Münzenberg machte, wozu er die Gelegenheit ausersehe hatte. Der Vorschlag wurde angenommen und der Diebstahl kurz nach Pfingsten in der Behausung des Einwohners Philipp JARGER zu Münzenberg ausgeführt.

BRILL, CARL FRIEDRICH: Actenmässige Nachrichten von dem Raubgesindel in den Maingegenden, dem Odenwald und den angrenzenden Ländern, besonders in Bezug auf die in Darmstadt in Untersuchung befindlichen Glieder desselben, Teil 1 Seite 155 Nr. 41 (Heusner)


Versuchter Straßenraub eine halbe Stunde von Münzenberg, in der Wetterau. Sommer 1809.

Teilnehmer:

  • Heinrich Vogt von Gilsenberg, genannt Schoden-Heinrich (XLIII.)
  • Ludwig Funk von Selnrod, genannt Selnröder Ludwig (XXXVIII.)
  • Johannes Müller von Birklar, genannt Birklarer-Schneider, auch Grabenschneider. (Hingerichtet zu Marburg im Frühjahr 1812.)
  • Martin Knaus von Diedelsheim, genannt Mühlarzt, auch Kartoffel-Müller (XLI.)
  • Hans Martin Rupprecht (sitzt in Darmstadt)

Weiter, nach des Knaus Behauptung

  • Kleiner Johann (Noch in Freiheit.)

Die Räuber hatten vor, 4 bis 5 Juden aus dortiger Gegend, welche den Gießener Jahrmarkt besuchen wollten, anzugreifen, und ihnen das Geld abzunehmen. Sie hatten sich auch wirklich, bewaffnet mit Pistolen und Prügeln, eine halbe Stunde hinter Münzenberg in dem Wald, welcher nach Wombach ziehet, schon zu dem Ende angestellt. Die Juden kamen aber nicht zu vier oder fünf, sondern zu zehen und zwar geritten. Sie hatten ferner Bauernwache bei sich, und einen andern Weg eingeschlagen, wodurch der gefährliche Platz, wo die Räuber anstanden, vermieden wurde. Soden-Heinrich soll den Raub angegeben, wie er aber die Juden auf obige Art anrücken sehen, geäußert haben: „Das sind ihrer zu viel, da richten wir nichts aus!“ Die Räuber gingen also unverrichteter Sache auseinander.

GROLMANN, FRIEDRICH LUDWIG: Aktenmässige Geschichte der Vogelsberger und Wetterauer Räuberbanden und mehrerer mit ihnen in Verbindung gestandener Verbrecher, Nebst Personal-Beschreibung vieler in alle Lande teutscher Mundart dermalen versprengter Diebe und Räuber, Giessen 1813