vulgo Manne Friedrich
Auch er ist über dreißig Jahre alt und in Kopenhagen geboren. Seine Eltern waren in Frügt als Bauersleute wohnhaft und nährten sich dort zwar ärmlich doch ehrlich. Auf Wunsch ihres Grundherrn siedelte die Familie des Manne Friedrich nach Dänemark über. Sie ließen ihr Wohnhäuschen und einige Grundstücke in Frügt zurück. Sie hatten bereits mehrere Jahre in Dänemark gelebt, als der alte Schütz dort starb. Seine Witwe konnte nun allein ihrem Geschäft in Dänemark nicht mehr vorstehen. Sie reiste mit ihren Kindern nach Deutschland zurück. Sie hatte gehofft, ihre verlassene Hütte wieder beziehen, ihre wenigen Felder verpachten und sich mit dieser Beihilfe durch Arbeit fortbringen und ihre Kinder großziehen zu können. Allein ihre Hoffnung hatte sie getäuscht. Das Häuschen war nebst dem übrigen, was sie verlassen hatte, auf Andringen der Gläubiger versteigert worden. Sie wurde nicht länger in Frügt geduldet und sah sich also gezwungen, von Ort zu Ort mit ihren armen kleinen Kindern das Brot zum Leben zu suchen. So brachte der lobenswerte Eifer des Grafen von Schimmelpfennig, die Industrie in Dänemark zu fördern, eine redliche deutsche Familie in Armut und Elend und Manne Friedrich unter die Räuber. Er erlernte auf den immerwährenden Wanderungen, welche er mit seiner Mutter machte, bei einem herumziehenden Korbmacher diesen Beruf. Auch er ist dem Branntwein ganz außerordentlich ergeben, doch bei weiten nicht so boshaft wie der Hölzerlips. Er ist unter allen der Gebildetste, Manierlichste und Klügste.
Philipp Friedrich Schütz wurde am 31. Juli 1812 kurz nach 12 Uhr auf dem Marktplatz in Heidelberg öffentlich zum Tod verurteilt (gemeinsam mit Krämer, Lang und Österlein). Danach transportierte man die vier weißgekleideten zum Tode verurteilten Männer auf dem Schandkarren durch die Hauptstraße zum Richtplatz vor der Stadt, wo sie auf dem Schafott des Scharfrichters ihr Leben verloren. Die Leichen gelangten ins Anatomische Institut der Universität Heidelberg.