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Johannes Bückler

vulgo Schinderhannes, Krämer-Jacob, Jacob Ofenloch

Johannes Bückler wurde am 24. Oktober 1777 in Miehlen geboren.

Der entsprechende Eintrag im Kirchenbuch des Geburtsortes Miehlen im Taunus (drei Monate nach dem Eheeintrag der Eltern) wurde zwar schon von Hellmuth Gensicke Schinderhannes zugeordnet. Nicht bekannt waren ihm aber die Stellen der Prozessakte, in denen Vater und Sohn Bückler übereinstimmend den Geburtstag von Schinderhannes in den Oktober setzten und der Vater ihn als sein erstes Kind bezeichnete. Dass das Kind die Vornamen Friedrich Philipp erhielt, lässt sich zwangslos aus der Familiengeschichte ableiten. Die Mussehe ihrer Tochter mit einem Abdecker hat die Familie der Mutter nur zähneknirschend akzeptiert. Nicht aber, dass das Kind auch noch den Vornamen des Vaters Johannes erhielt (und so tatsächlich der Rufname „Schinderhannes“ vorgezeichnet war). Das Kind erhielt daher als Vornamen die seiner beiden Paten. Später nach der Flucht nach Mähren konnte der Vater dann durchsetzen, dass sein Ältester doch seinen Vornamen trug.

Geburtseintrag von Schinderhannes im Kirchenbuch von Miehlen [1]:
„Aetas (Alter): den 24ten Octob. (1777) Nomen (Namen): Friedrich Philipp
Parentes (Eltern): Johannes Bickler / Anna Maria [SCHMIDT]
Susceptores (Paten): 1) Friedrich Bickler v. Mertzhausen 2) Elisab. Kathar. Johannes Buschen Fr(au) 3) Joh. Phil Bingel v. Singhofen“

Falscher Mythos

Der Räuberhauptmann Schinderhannes ist eine schillernde Figur, um die sich in Mainz und Umgebung diverse Sagen und Geschichten ranken. Noch heute wird Schinderhannes als Robin Hood Rheinhessens, der Pfalz und des Hunsrücks dargestellt. ABER – an dem großen Räuberhauptmann Schinderhannes ist im wahrsten Sinne des Wortes nichts dran. Es gibt kaum einen „Räuberhauptmann“, der eigentlich überhaupt keine Bande hatte, der durch die Geschichten, die um ihn gesponnen wurden, derart überhöht wurde, wie der Schinderhannes.

Den ihm selbst verhassten Beinamen Schinderhannes erhielt Bückler auf Grund des Berufs seines Vaters, der in seinem Heimatdorf Miehlen als Abdecker – oder Schinder – tätig war. Aus Angst vor der Bestrafung nach einem Diebstahl floh die Familie aus Miehlen und hielt sich mit Gelegenheitsarbeiten über Wasser. Bereits die Jugend Bücklers wurde von der Wanderschaft geprägt.
Seine Lehre zum Abdecker trat Bückler in Bärenbach an, wo er nach einem Diebstahl verhältnismäßig hart bestraft wurde. Auf diese Kränkung hin entschloss sich Bückler für die Laufbahn des gesellschaftsfeindlichen Verbrechers, lebte vor allem in Wäldern, die ihm weitgehend Schutz vor Verfolgung bieten konnten, und wurde bald zum Anführer Gleichgesinnter. Berühmtheit erlangte der Räuberhauptmann insbesondere durch seine mehrmalige Flucht aus Gefangenschaften, aber auch durch seine Charaktereigenschaften, zu denen Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Dankbarkeit gezählt haben sollen.
Um 1800 lernte Schinderhannes Juliane Blasius kennen, die ihn bis zu seinem Tod – zum Teil auch in Männerkleidung – begleitete und ihm zwei Kinder gebar. Im Sommer 1802 wurde Bückler in der Nähe von Wolfenhausen gefangen genommen und gegen seine ausdrückliche Bitte an die Franzosen ausgeliefert. Bis zu seiner Aburteilung vor dem eigens eingerichteten Spezialgerichtshof im Kurfürstlichen Schloss wurde Bückler im Mainzer Holzturm eingekerkert. Der Prozess gegen Schinderhannes sorgte für derartiges Aufsehen, dass Eintrittskarten verkauft werden mussten, um den Zuschauerandrang bewältigen zu können. Das Urteil erging am 20.11.1803 und lautete auf Todesstrafe, die am nächsten Tag im heutigen Volkspark vollstreckt wurde. [3]


Das Wirkungsfeld der sogenannten, aber eigentlich nicht existenten „Schinderhannes-Bande“ ist das Hunsrück- und Moselgebiet gewesen, auf hessischem Boden ist der Schinderhannes nur zweimal in Erscheinung getreten: Er hat als „Gasträuber“ bei den Neuwiedern an dem Postraub zu Würges mitgewirkt und er hat mit seiner eigenen Bande im November 1800 einen Überfall auf das Pfarrhaus in Hundsanger bei Hadamar im Westerwald unternommen. Für Hessen ist die Schinderhannes-Bande deshalb nur insofern von Interesse, als auch von dieser Bande zahlreiche versprengte Mitglieder nach 1803 vor allem im südlichen Hessen auftauchen, sich mit den einheimischen Gaunern verbinden und die bisher linksrheinisch geübten Praktiken nach hier übertragen.

Kopf des Tages – Schinderhannes

https://www.welt.de/geschichte/kopf-des-tages/article235164056/Schinderhannes-Die-Henker-bemuehten-sich-sein-Blut-aufzufangen.html#:~:text=Bei%20seiner%20Hinrichtung%201803%20in%20Mainz%20spielten%20sich%20bizarre%20Szenen%20ab.&text=Schon%20bevor%20sein%20Kopf,die%20auf%20saftigen%20Kolportagen%20beruhten.

Schon bevor sein Kopf unter der Guillotine gefallen war, hatte sich die Legende vom wirklichen Leben des Johannes Bückler (um 1779 bis 1803) getrennt. Noch vor seinem Prozess erschienen Biografien, die auf saftigen Kolportagen beruhten. Von da war es nicht mehr weit zur Erzählung vom „edlen Räuber“ und zum „Robin Hood aus dem Hunsrück“, den der Schriftsteller Carl Zuckmayer als „Helfer der Armen“ in den literarischen Olymp hob. Tatsächlich kam der Name, unter dem er zu Lebzeiten bekannt war, der Wahrheit näher: „Schinderhannes“.

Das bezog sich zum einen auf die wirtschaftliche Tradition der Familie, in die Bückler um 1779 herum im Taunus geboren worden war. Der „Schinder“ (Abdecker) gehörte wahrlich nicht zu den respektablen Berufen, zumal wenn im Nebenamt noch die Tätigkeit als Henker hinzukam. Vom Rand der Gesellschaft war es nicht weit zu einer kriminellen Karriere, die Bückler schon als Jugendlicher einschlug. Bereits mit 15 oder 16 Jahren erhielt er seine erste Verurteilung samt 25 Rutenschläge.

Schinderhannes, eigentl. Johann Bückler Räuberhauptmann 1783–1803. Porträt. Nach Gemälde, 1803, von Karl Matthias Ernst (1758–1830).

Das hielt ihn nicht davon, seinen Lebensunterhalt weiterhin in der Illegalität zu suchen. Vor allem der Viehdiebstahl versprach gute Gewinne. Denn seit Ausbruch der Französischen Revolution herrschte beiderseits des Rheins nahezu ununterbrochen Kriegszustand. Armeen wollten versorgt sein, nicht nur mit Fleisch, sondern auch mit Pferden.

Die Kämpfe zwischen den Heeren der Revolution und ihren Gegnern eröffneten Räuberbanden große Spielräume. Da sie sich in den Örtlichkeiten bestens auskannten, konnten sie leicht zwischen den Regionen hin und her wechseln. Überforderte Verwaltungen ließen zudem allerlei Schlupflöcher, was erklärt, warum nach Bückler zwar wiederholt gefahndet wurde und er auch gefasst wurde, stets aber Wege fand, sich seinen Häschern durch Flucht zu entziehen.

Dabei konnte er auf Unterstützung durch die Bevölkerung rechnen – allerdings weniger wegen seines Edelmuts, sondern wegen seiner bekannten Brutalität. Denn auch Schutzgelderpressung zählte zu seinem Portfolio. Dass Bückler dabei nicht zimperlich vorging, bewies er 1797, als er seinen ersten (bekannten) Mord beging. Er erschlug einen Rivalen mit dem Knüppel und soll noch auf dem Sterbenden herumgesprungen sein. Weitere Kapitalverbrechen folgten.

Das stärkte Bücklers Image in der kriminellen Szene, die durch Hunger und Krieg steten Zulauf gewann. Wenn wieder eine neue Bande für einen Beutezug zusammengestellt wurde, fanden sich immer genügend Interessenten, die dem erfolgreichen Räuber zu folgen bereit waren.

Das Übrige besorgte eine Selbstdarstellung, die Bückler von Kriminellen seiner Zeit abhob. Indem er nicht nur mit Gewalt nahm, sondern sich mal als Franzosenfeind, mal als Streiter für die Armen, mal als Kämpfer gegen die Obrigkeiten ausgab, verschaffte er sich einen Ruf, der seine kommerzielle Tätigkeit überstrahlte. Zumindest in Gegenden, in denen er nicht permanent Höfe und ganze Ortschaften überfiel oder Reisende und Händler auf offener Straße ausraubte.

The arrest of Schinderhannes, 1802. Private Collection. (© Fine Art Images/Heritage Images)

Im Juni 1802 wurde Bückler mit einigen gefangenen Kumpanen nach Mainz gebracht.

Die Leidtragenden ließen sich nicht vom Glorienschein eines „Robin Hood“ blenden, sondern setzten ihre Hoffnung auf die Gendarmerie, die die Franzosen nach der Machtergreifung Napoleon Bonapartes am Rhein aufbauten. Das engte Bückler Handlungsspielräume zunehmend ein, sodass er sich als fahrender Händler versuchte. Am 31. Mai 1802 lief er bei Selters im Taunus einer Patrouille in die Arme, die ihn festnahm, ohne seine Identität festzustellen. Daher hätte er sich beinahe noch in ein Rekrutierungsbüro der Armee absetzen können, wenn er nicht schließlich erkannt worden wäre.

In endlosen Verhören versuchte Bückler durch ausgesuchte Redseligkeit, seine Richter gnädig zu stimmen. Rund 100 Namen von Kumpanen und Helfershelfern plauderte er aus. Auch nannte er zahlreiche Details seiner Raubzüge. Am Ende umfasste die Liste seiner Untaten mehr als 200 Einträge, vom Diebstahl über Raubüberfälle und Erpressung bis zum Mord.

21. November 1803: Johannes Bückler alias „Schinderhannes“ (um 1779 bis 1803) wird hingerichtet
Quelle: picture alliance / akg-images

Doch die Kooperation wurde Bückler von den Behörden nicht gedankt. Der Prozess, der am 24. Oktober 1803 in Mainz eröffnet wurde, war eine Farce: Schon Tage vor der Urteilsverkündung wurden die Särge bestellt. Am 21. November rollten die Karren mit 20 Delinquenten zum Schafott. Die Bekanntheit des Schinderhannes dürfte dafür gesorgt haben, dass sich 30.000 Zuschauer auf dem Richtplatz einfanden. Wie stets bei solchen Gelegenheiten wurde getrunken, getanzt und gehurt.

Mehr als die Hälfte des Publikum soll „zum weichen, zärtlichen Geschlechte (gehört haben), von denen sogar ein großer Teil die Metzelei von 20 Menschen ohne sonderliche Anfälle von Weichheit mit ansehen konnte“, notierte ein Augenzeuge. Als die Schneide hinabfiel, ging ein Raunen durch die Menge. Die Henker bemühten sich, Bücklers Blut in Bechern aufzufangen. Potenzielle Kunden gab es genug, galt das Blut von hingerichteten Verbrechern doch als probates Mittel gegen Epilepsie.


Die Anziehungskraft, die Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, bereits zu Lebzeiten und erst recht nach seiner Guillotinierung in Mainz am 21. November 1803 auf die Menschen ausgeübt hat und ungebrochen bis heute weiter ausübt, stellt ein Faszinosum eigener Art dar. Seine Person musste sich im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte die unterschiedlichsten ideologischen Inanspruchnahmen und Fehldeutungen gefallen lassen, sei es, dass ihn Deutschnationale zum Franzosenfeind oder die Nationalsozialisten zum Antisemiten machten. Den historischen Schinderhannes haben Wissenschaft und Heimatforschung erst vor gut 40 Jahren entdeckt. Gleichwohl hat sich ein Bild vom Schinderhannes gehalten, das dessen Verbrechen herunterspielt und ihn zum Helfer der Armen oder sogar zum gescheiterten Helden stilisiert. In Erinnerung an den Tod des Schinderhannes vor 200 Jahren hat das Stadtarchiv Mainz 2003 in einer Ausstellung jene Ereignisse gewürdigt, die maßgeblich dafür verantwortlich sind, dass der Schinderhannes fester Bestandteil unseres kollektiven Gedächtnisses wurde: die Inhaftierung, den Prozess und die Hinrichtung in Mainz. Besondere Aufmerksamkeit galt dabei der Rolle der Medien und deren Anteil an der Entstehung des Schinderhannes-Bildes. Weitgehend ausgeblendet wurde dagegen die Zeit vor der Inhaftierung: Sein „Räuberleben“ ist in der Vergangenheit zur Genüge thematisiert worden. Das Stadthistorische Museum Mainz zeigt nun nochmals große Teile dieser Ausstellung, die einen Anstoß zu einer kritischen Auseinandersetzung mit der Person des Schinderhannes geben möchte.


Das Stadtarchiv Mainz hat die Ausstellung „Schinderhannes – Prozeß und Urteil 1803“ online veröffentlicht. Sie erreichen die Ausstellung unter folgendem Link: http://internet.mainz.de/schinderhannes/


So flog die Skelett-Verwechslung beim Schinderhannes auf – Rätsel um Schinderhannes-Skelett gelöst

© Sara Doll/Medizinische Fakultät Heidelberg/dpa


Seit mehr als 200 Jahren denkt man in Heidelberg, die Knochen des legendären Räubers zu haben. Das stimmt auch. Allerdings ist das Skelett ein anderes als angenommen.

Heidelberg (dpa) – . Ein heute lebender Verwandter des berüchtigten deutschen Banditen Schinderhannes hat geholfen, unter den Gebeinen verschiedener Räuber das richtige auszumachen. Damit sei ein historischer Verwechslungsfall endlich geklärt, hieß es von der Universität Heidelberg. Eine Skelett-Replik des Räuberhauptmannes, der vor mehr als 200 Jahren westlich des Rheins sein Unwesen trieb, ist in der Medizinischen Fakultät der Uni zu sehen.

Ein Raubmörder als Namensgeber für Restaurants
Der Schinderhannes war einer der berüchtigtsten deutschen Räuber seiner Zeit. Vor mehr als 200 Jahren trieb er als Dieb, Räuber und Mörder sein Unwesen. Nach verherrlichenden Darstellungen in Literatur und Film ist er heute Namensgeber für Restaurants und einen Radweg.
Vermutlich Ende der 1770er Jahre wurde Johannes Bückler in der rheinland-pfälzischen Gemeinde Miehlen geboren. Die Familie zog in den Hunsrück. Den Namen Schinderhannes soll Bückler mit seiner Arbeit bei Abdeckern erklärt haben, also Beseitigern von Tierkadavern, die regional Schinder genannt wurden.
Mit seiner Bande überfiel der Räuberhauptmann Häuser reicher Kaufleute und erpresste mit Drohbriefen größere Geldsummen. „Insgesamt beging die Bande 211 Delikte in 6 Jahren, alle Versuche, sie dingfest zu machen, scheiterten“, wie es auf der Internetseite der Stadt Simmern heißt. Bückler und viele seiner Komplizen wurden schließlich doch gefangen, 1803 zum Tod durch das Fallbeil verurteilt und geköpft.

Was passierte in den zwei Jahrhunderten danach?
Der erste Lehrstuhlinhaber der Anatomie der Universität Heidelberg, Jacob Fidelis Ackermann, brachte nach Angaben der heutigen Uniklinik zwei Skelette in sein Institut. Diese sollten vom Schinderhannes und einem Mittäter namens Schwarzer Jonas stammen.
„Offenbar kam es jedoch zu Beginn des 19. Jahrhunderts unter Ackermanns Nachfolger Friedrich Tiedemann zu einer Verwechslung der Sammlungsnummern – und damit begann die falsche Zuordnung der Skelette“, erklärte die Uni kürzlich in einer Mitteilung.
Schon seit längerem gab es Skepsis um das Schinderhannes-Skelett, wie die Kuratorin der Anatomischen Sammlung, Sara Doll, der Deutschen Presse-Agentur sagte. Sie habe es dann genauer wissen wollen. „Ich habe einen Kurs für forensische Anthropologie besucht.“ Mit diesem Wissen habe sie angefangen, die Schädel zu untersuchen.

Ein Nachkomme half beim Klären
Chemische Analysen der Knochen, Bildgebungsverfahren und weitere Untersuchungen deuteten auf eine mögliche Verwechslung der beiden Skelette hin. Klarheit brachte ein heute lebender Familiennachfahre in fünfter Generation über einen genetischen Vergleich. Es handle sich um einen Nachkommen von Schinderhannes‘ Schwester, sagte Doll. Weitere Details verriet sie nicht.
Nach Angaben der Medizinischen Universität Innsbruck ist mit dieser Analyse nun endgültige Sicherheit erreicht. „Für mich ist es superwichtig zu wissen, wen ich hier habe“, sagte Doll.
Erste widersprüchliche Angaben wurden nun bereits geklärt: „Die Daten deuten darauf hin, dass Schinderhannes braune Augen, dunkle Haare und einen eher blassen Hautton hatte“, erklärte Walther Parson von der beteiligten Medizinischen Universität Innsbruck.

Kann ich mal selbst nachschauen?
Das echte Skelett wurde aus konservatorischen Gründen aus der Ausstellung in Heidelberg entfernt. Zu sehen ist in der Anatomischen Sammlung des Instituts für Anatomie und Zellbiologie aber eine Replik.
Das Hunsrück-Museum in Simmern wiederum hat Ende vergangenen Jahres das Fallbeil bekommen, das 1803 höchstwahrscheinlich den Schinderhannes köpfte. Ein ehemaliger Kriminaldirektor der Hochschule der Polizei Rheinland-Pfalz hatte sich durch alte Akten und Aufzeichnungen gewühlt und in der Lehrmittelsammlung der Hochschule eine passende Fallbeilschneide entdeckt.

Und was ist mit dem Schwarzen Jonas?
Möglicherweise wurde dieses Skelett als vermeintlich vom Schinderhannes stammend entwendet – oder ausgeborgt und nie zurückgegeben, lautet die Vermutung der Uniklinik. Jedenfalls stammt das zweite Skelett ganz sicher nicht von diesem Räuber, wie Doll sagte: Der Mensch sei durch ein Schwert und nicht durch ein Fallbeil getötet worden. Es gebe infrage kommende Männer, bestätigt sei bisher noch nichts. Das Heidelberger Rätsel geht also weiter. [4][5]


Quellen:

[1] VOGEL, Christian, https://www.mythos-schinderhannesbande.com/

[2] GENSICKE, Hellmuth: Kritische Studien zur Herkunft des Schinderhannes (Johannes Bückler) in: Genealogisches Jahrbuch 12, 1972, S. 136—146

[3] https://www.regionalgeschichte.net/bibliothek/biographien/bueckler-johannes.html

[4] Odenwälder Echo vom 27.03.2025

[5] https://www.klinikum.uni-heidelberg.de/newsroom/historischer-raeuber-schinderhannes-eindeutig-identifiziert/


Links und weiterführende Literatur

Iganz Ferdinand ARNOLD, Schinderhannes Bueckler genannt der beruechtigte Räuberhauptmann, Erfurt 1802–1803, 2 Bde.
Karl Georg BOCKENHEIMER, Geschichte der Stadt Mainz während der zweiten französischen Herrschaft (1798-1814), Mainz 21891.
Die rheinischen Räuberbanden: Schinderhannes, Fetzer und Co., hrsg. v. Heiner BOEHNKE, Frankfurt am Main 1993.
Die großen Räuberinnen. Und wenn der Kopf fällt, sag ich hoppla, Heiner BOEHNKE, Bettina HINDEMITH u. Heinz SARKOWICZ, Frankfurt am Main 1994.
Hans Peter BRANDT, Johannes Bückler. Anspruch und Wirklichkeit, in: Lebendiges Rheinland-Pfalz 21, Heft 1, 1968, S. 8–28.
Hans Peter BRANDT, Schinderhannes ohne Mythos, in: Mitteilungen des Vereins für Heimatkunde im Landkreis Birkenfeld und der Heimatfreunde Oberstein 58, 1984, S. 17–34.
Hans Peter BRANDT, Schinderhannes ohne Mythos. Vortrag gehalten am 26. Heimattag des Landkreises Birkenfeld am 30. Oktober 1983 in Herrstein, Idar-Oberstein 1984 (Erweiterter Sonderdruck).
Hans Peter BRANDT, Wirkungsstätten des Schinderhannes in Rheinland-Pfalz, in: Heimatkalender für den Landkreis Birkenfeld 46, 2001, S. 235–238.
H. L. Breughel, Johannes Bückler genannt Schinderhannes, der größte Räuberhauptmann des 18. Jahrhunderts. Sein und seiner Gefährten Leben, Treiben und tragisches Ende. Nach Akten, Traditionen und neuen Quellen dem Deutschen Volke erzählt von H. L. Breughel, Berlin 1870.
Frank BUCHHOLZ, Der Schinderhannes in Geschichte, Volksphantasie und Dichtung, Diss. phil. Bonn 1952.
Hans-Eugen BÜHLER, Weitere Ergebnisse zur Schinderhannes-Forschung aus Dokumenten des Österreichischen Staatsarchivs, in: Saarländische Familienkunde 2, Heft 7, 1969, S. 163–173

Ernst A. CZERWONKA, Schinderhannes. Der tollkühne Räuber und Abenteurer. Leipzig 1890
Gabriele B. CLEMENS, Beamte im napoleonischen Deutschland, in: Napoleonische Herrschaft in
Udo FLECK, „Die Geißeln der Menschheit” – Die Bande des ‘Schinderhannes’ Johannes Bückler, in: Unrecht und Recht. Kriminalität und Gesellschaft im Wandel von 1500– 2000. Wissenschaftlicher Begleitkatalog der gemeinsamen Landesausstellung der rheinland-pfälzischen und saarländischen Archive in Trier 2002 (Veröffentlichungen der Landesarchivverwaltung Rheinland-Pfalz, Bd. 98), Koblenz 2002, S. 340–359.
Günther FLECKENSTEIN, Schinderhannes-Jubiläum in Hersfeld, Mainz 1978.
Etienne FRANÇOIS, Unterschichten und Armut in rheinischen Residenzstätten, in: Vierteljahrschrift für Sozial- und Wirtschaftsgeschichte 62, 1975, S. 433–464.
Manfred FRANKE, Schinderhannes. Kriminalgeschichte voller Abentheuer und Wunder und
doch streng der Wahrheit getreu 1802. Wiederaufgefunden im Jahre 1977 und hrsg. v. Manfred FRANKE, Berlin 1977.
Manfred FRANKE, Schinderhannes: Das kurze, wilde Leben des Johannes Bückler, neu erzählt nach alten Protokollen, Briefen und Zeitungsberichten, Hildesheim 1993.
Manfred FRANKE, Der Schinderhannes in der deutschen Volkskultur. Eine volkskundliche Monographie, Frankfurt am Main 1958.
Heinz FRIEDEL Der Steckbrief und andere Legenden um den Räuberhauptmann Johannes Bückler genannt „Schinderhannes”. Kaiserslautern 1945.
F. GEERDS, Art. „Konkurrenz”, in: HRG II, Berlin 1978, Sp. 1075–1083.
Hellmuth GENSICKE, Kritische Studien zur Herkunft des Schinderhannes (Johannes Bückler), in: Genealogisches Jahrbuch 12, 1972, S. 136–146.
Annette GRÜNEWALD, Dichtung und Wahrheit im Schinderhannes-Schrifttum, in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst des Mittelrheins und seiner Nachbargebiete 14, 1962, S. 48–58.
Annette GRÜNEWALD, Eine Schinderhannes Genealogie, in: Jahrbuch für Geschichte und Kunst des Mittelrheins und seiner Nachbargebiete 18/19, 1966/67, S. 128–163.
Dagmar LUTZ, „Ein Mann, wie er im Buche steht.” Versuch einer Lebensbeschreibung des Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, in: Schurke oder Held? Historische Räuber und Räuberbanden (Ausstellung des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, 27. September 1995 bis 7. Januar 1996) (Volkskundliche Veröffentlichungen des Badischen Landesmuseums Karlsruhe, Bd. 3), hrsg. v. Harald SIEBENMORGEN, Sigmaringen 1995, S. 81–96.
Helmut MATHY, Edler Räuber oder Krimineller? Legende und Wirklichkeit des Schinderhannes, in: Große Prozesse. Recht und Gerechtigkeit in der Geschichte, hrsg. v. Uwe SCHULTZ, München 21997, S. 234–241.
Helmut MATHY, Schinderhannes – und kein Ende, in: Jahrbuch des Kreises Bernkastel-Wittlich 1985, S. 209–215.
Michael OHLMANN, Aus den Akten des Schinderhannesprozesses, in: Heimatblatt für Nahe und Hunsrück 12, 1932, Nr. 2, S. 7 f.; Nr. 3, S. 9–12; Nr. 4, S. 13–16; Nr. 5, S. 19 f.; Nr. 6, S. 22–24; Nr. 7, S. 27 f.; Nr. 8, S. 32; Nr. 9, S. 34 f.; Nr. 10, S. 35 f.; Nr. 11, S. 41 f.; Nr. 12, S. 46–48; Jahrgang 13, 1933, Nr. 1, S. 3 f.; Nr. 2, S. 5 f.; Nr. 7, S. 25–27; Nr. 8, S. 30 f.; Nr. 9, S. 35 f.; Nr. 10, S. 37–39; Nr. 11, S. 41–44; Nr. 12, S. 45–48.

Michael OHLMANN, Aktenmaterial zur Geschichte des Räuberunwesens gegen Ende des 18. Jahrhunderts, in: Heimatblatt für Nahe und Hunsrück 5, Nr. 3, 1925, S. 12.
Michael OHLMANN, Schinderhannes im Gefängnis, in: Heimatblatt für Nahe und Hunsrück 5, Nr. 3, 1925, S. 11 f.
Josef Friedrich PERKONIG, Der Schinderhannes zieht übers Gebirg, München 1935.
Christine PETRY, Einführung in die historische Kriminalitätsforschung, in: Unrecht und Recht.
Carl RAUCHHAUPT: Aktenmäßige Geschichte über das Leben und Treiben des berüchtigten
Räuberhauptmannes Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, und seiner Bande, [Bad] Kreuznach 1891.
Frank UNRUH, Prozeß und Hinrichtung des „Schinderhannes” (1803), in: MORITURI: Menschenopfer – Todgeweihte – Strafgerichte, hrsg. v. Hans-Peter KUHNEN, Trier 2000, S. 203–171

Carl ZUCKMAYER, Die Mainzer Moritat vom Schinderhannes, bearbeitet von Jochen BECKER, in: Blätter der Carl-Zuckmayer-Gesellschaft 13, 1992, Heft 2, S. 3–29.
Carl ZUCKMAYER, Die Mainzer Moritat vom Schinderhannes, abgedruckt in: Schlimme Gauner, schöne Lieder. Räuber und ihre Balladen gesammelt und portraitiert von Heiner BOEHNKE u. Heinz SARKOWICZ, München/Wien 1996, S. 62–69.
Carl ZUCKMAYER, Schinderhannes, in: Carl ZUCKMAYER, Stücke meines Lebens, Stuttgart/Hamburg 1966, S. 69–144.

[Gedruckte Quellen und Literatur: Dr. Udo Fleck]