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Johann Adam Wenderoth

vulgo Schwarzer Han-Adam

Er hat früher in hessischen, preußischen, hannövrischen und schwedischen Militärdiensten gestanden, ist aber allenthalben desertiert. Von jeher mit dem Gaunergesindel verbunden, ist er den vollendesten Spitzbuben beizuzählen und hat namentlich unter der niederhessischen Bande eine der ersten Rollen gespielt. Schon im Jahre 1803 wurde er, als Genosse des Andreas Kollmann in Braunschweig zu einer 5jährigen Werkhausstrafe verurteilt. Im NOvember 1809 wurde er sodann mit anderen seines Gelichters in Obermöllerich (Kurhessen) verhaftet, nach Cassel und von da im Juni 1810 nach Marburg geliefert. Hier zu einem offenen Geständniss seiner Verbrechen und Verbindungen mit anderen Gaunern gebracht, leistete er bei der Untersuchung gegen das Gaunergesindel sehr wesentliche Dienste, wurde deshalb begnadigt und als Polizei-Agent angestellt. [1]

Nach der Auflösung des Königreiches Westphalen funktionierte er in gleicher Eigenschaft in Hannover, machte sich aber, dem Trunke im höchsten Grade ergeben, mancherlei Malversationen schuldig und ward deshalb in die Strafanstalt nach Nienburg geschickt, wo er sich noch jetzt [1821] befindet. Er nennt sich gegenwärtig Roth.

Signalelement

Er ist 42 Jahr alt [*1779], von großem uns starkem Körperbau, hat schwarze buschige Haare, schwarze Augenbrauen, hellgraue lebhafte Augen, ziemlich starke Lippen, volles Gesicht, schwarzen Bart und Backenbart, bräunliche Gesichtsfarbe. Er hat oberhalb der rechten Hand eine Narbe, eine dergleichen unter der linken Hand und mehrere andere am Kopfe.


Quellen:
[1] SCHWENCKEN, KARL PHILIPP: Aktenmässige Nachrichten von dem Gauner- und Vagabundengesindel. Sowie von einzelnen professionierten Dieben, in den Ländern zwischen dem Rhein und der Elbe, nebst genauerer Beschreibung ihrer Person Original gedruckt in der Hampeschen Buchdruckerey, Cassel, 1822; Seite 532 Nr. 1140